am ufer
eintauchen in die fluss-/landschaft
kunst, wissenschaft und nachhaltige entwicklung.
ein interdisziplinäres forschungs- und kunstprojekt zu flusslandschaften und hochwasserschutz

das projekt
Das Projekt Am Ufer ist ein interdisziplinäres Reallabor zur Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Gewässer-Ökosystemen und der umgebenden Kulturlandschaft – ökologisch, sozial, historisch und wirtschaftlich. Ausgangspunkt ist ein vom Hochwasser 2024 betroffener, ehemaliger Schotterteich am Aufeld bei Albrechtsberg an der Pielach. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird dieses Gelände zur Beobachtungs- und Experimentierstation, in der sich künstlerische Forschung, wissenschaftliche Analyse und gesellschaftliches Engagement miteinander verbinden.
Ein Projekt für und mit der Region
In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Loosdorf, lokalen Bildungseinrichtungen und der Bevölkerung wird Am Ufer zu einem partizipativen Zukunftslabor. Schülerinnen und Schüler, Studierende und Citizen Scientists werden aktiv in die Forschung eingebunden – von der Kartierung des Geländes über Wasseranalysen bis hin zur Entwicklung kreativer Formate. Ziel ist es, lokales Wissen, gelebte Erfahrung und wissenschaftliche Expertise in einem gemeinsamen Lernprozess zu verknüpfen.
Forschung mit vielen Perspektiven:
Geowissenschaften & Hydrologie:
Sedimentbewegungen, Erosion, Grundwasserspiegel und Hochwasserdynamiken werden in ihrer zeitlichen Tiefe und räumlichen Komplexität untersucht.
Sozialwissenschaften & Wahrnehmungsforschung:
Wie wird Landschaft erlebt? Welche Geschichten sind mit ihr verbunden? Wie verändern sich die Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt?
Künstlerische Forschung & digitale Medien:
Flussverläufe, Wasserbewegungen und historische Veränderungen werden durch künstlerische Strategien visualisiert – etwa mit AR, VR oder KI-gestützten Modellen. Digitale Zwillinge der Landschaft machen Prozesse sichtbar, die sonst verborgen bleiben.
Am Ufer ist ein Modellprojekt – für neue Allianzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Und für eine Region, die in der Schnittstelle zwischen Ökologie, Industrie und Kultur ihre Zukunft aktiv mitgestaltet.

künstlerische und wissenschaftliche leitung
Die Voraussetzungen und Grundlagen für dieses Projekt wurden in langjähriger künstlerischer Forschung zu Flusssystemen gelegt.
Das Projekt Am Ufer wird von Herwig Turk als künstlerischem Leiter und Prof. Dr. DI Gottfried Mandlburger (TU Wien) als wissenschaftlichem Leiter geführt.
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Herwig Turk ist ein international anerkannter Künstler, dessen Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie angesiedelt sind. Sein Fokus liegt auf der Visualisierung wissenschaftlicher Prozesse und der kritischen Reflexion technologischer Entwicklungen. Er lehrte als Senior Artist an der Universität für angewandte Kunst Wien.
»Anamnese einer Landschaft«, Wien 2021; »Raum für Flüsse – Spazio per i fiumi«, Bozen 2023; »Donau : Schichtwechsel im Lückenraum«, Wien 2023; »Tagliamento: Anamnesi di un paesaggio«, Gemona 2024. In allen diesen Projekten wurden Flüsse mit unterschiedlichen Nutzungsinteressen und kulturellen Zuschreibungen in Verbindung gesetzt, wobei es nicht nur um das Wasser, sondern auch um die Bewohner:nnen der angrenzenden Uferlandschaften und an den Ausläufern der Flüsse ging.
Mehr zu seinen Arbeiten: www.herwigturk.net
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Prof. Dr. DI Gottfried Mandlburger ist Universitätsprofessor für Optische Bathymetrie und ein führender Experte in der 3D-Kartierung von Gewässerböden. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Wassertiefenbestimmung durch multispektrale Bildanalyse, Mehrmedienphotogrammetrie und Laserbathymetrie – Schlüsseltechnologien für Hochwassersimulationen, Gewässerschutz und Habitatmodellierung.
Seit seiner Dissertation 2006 erforscht er insbesondere alpine Fließgewässer, darunter die Pielach in Niederösterreich, wo er seit über einem Jahrzehnt eine einzigartige Zeitreihe mit Laserscanning- und Bilddaten aufbaut. Diese Daten ermöglichen nicht nur eine präzise Modellierung hydrologischer Prozesse, sondern tragen auch zur Entwicklung nachhaltiger Klimaanpassungsstrategien bei. Aktuelle Projekte widmen sich der Erfassung dynamischer Wasseroberflächen und der 3D-Kartierung submerser Vegetation – ein wichtiger Indikator für klimabedingte Veränderungen in alpinen Gewässern.
Mehr über seine wissenschaftliche Arbeit: https://www.tuwien.at/tch/msanalysis/news/news/gottfried-mandlburger-neuer-professor-fuer-optische-bathymetrie
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Dr. René Raubal ist Geschichte- und Geographielehrer & Universitätslektor sowie Obmann des Kulturvereins Loosdorf. Seit über zwei Jahrzehnten ist er in Forschung und Lehre tätig, unter anderem an der Universität Wien und der Handelsakademie St. Pölten.
Diese interdisziplinäre Leitung gewährleistet eine einzigartige Verbindung von künstlerischer Forschung und wissenschaftlicher Präzision und setzt neue Maßstäbe in der Erforschung und Gestaltung dynamischer Landschaftsveränderungen.
